Übergeordnetes Ziel
Die übergeordneten Ziele sind die Wiederherstellung eines Anteiles von 90 % Lesben am Gesamtanteil aller Frauen in allen Gesellschaften und die weltweit vollständige Abschaffung patriarchaler Strukturen.

Wir gehen davon aus, dass unter optimalen kulturellen und gesellschaftlichen Randbedingungen, die weit überwiegende Mehrheit aller Frauen lesbisch sein würde. Lesbisch zu sein bedeutet für uns, stolz darauf zu sein Frauen lieben zu können, lieben zu dürfen und lieben zu wollen, egal ob mental und/ oder körperlich. Bereits heute fühlen sich Umfragen zufolge über 20% der Frauen zu Frauen erotisch hingezogen ( Savin-Williams, R.C. (2006). Current Directions in Psychological Science, 15, 40-44.) und zwei Drittel aller Frauen könnten sich homosexuelle Kontakte vorstellen . (Santtila, P. et al. (2008). Biological Psychology, 77, 102-105.)
Daraus geht hervor, dass bereits heute, unter den gegebenen restriktiven politischen Bedingungen eine rein heterosexuelle Lebensweise nur von einer Minorität von Frauen bevorzugt wird. Es ist zu erwarten, dass unter den aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Anteil lesbischer Frauen grob unterschätzt wird. Es ist das Ziel, diese Rahmenbedingungen so zu verändern, dass Frauen stolz darauf sind, lesbisch zu sein und so die heterosexuelle Lebensform zu einer Randerscheinung wird.

Das Ziel einer lesbischen Gesellschaft ist es, Lebensweisen zu unterstützen und zu fördern, die Lesben auszeichnen. Hierzu zählt in erster Linie die Freiheit des Menschen auf allen Ebenen zu gewährleisten. Jeder Mensch soll jederzeit und auf allen Ebenen frei über sein eigenes Leben bestimmen. Die Freiheit erstreckt sich über die vollständige Selbstbestimmung, auf die Präferenz sozialer, privater und öffentlicher Bezüge und auf die Wahl von Lebensformen. Solange hierdurch niemand anderes Freiheit eingeschränkt wird, ist es das Ziel, sämtliche Rahmenbedingungen, die in irgendeiner Weise Handlungs- und Gedankenfreiheit einschränken, abzuschaffen. Weiterhin sind bereits heute offen lebende Lesben durch ein extrem hohes Ausmaß an Zivilcourage gekennzeichnet. Wenn Lesben heute trotz andauernder Benachteiligungen im sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bereich auf einer oder mehreren Ebenen ihr Lesbischsein vermitteln, zeugt dies von herausragender Tapferkeit. Zivilcourage soll daher als gesellschaftliche Norm etabliert werden und bei allen Menschen gefördert werden.

Es liegt an jeder einzelnen Lesbe und Frau sich über das folgende Manifest ihre eigenen Gedanken zu machen.
Wir fordern aber auch zur Verwirklichung dieses Ziels mehr Verantwortung und Aufgabe des Staates. Es ist seine Aufgabe emanzipatorische Wege der Lesben zu unterstützen und nachhaltig zu fördern.

Wir haben im Folgenden Teilziele formuliert, die kurz- und mittelfristig durchgeführt werden können. Die Teilziele haben zumeinst das Ziel, dass die heute gültigen Rahmenbedingungen in der BRD so verändert werden, dass die Voraussetzungen zu einer Umgestaltung der Gesellschaft zu einer lesbischen Gesellschaft geschaffen werden können. Die Umsetzung dieser Teilziele soll es also letztlich ermöglichen, das übergeordnete Ziel zu erreichen. Zum Teil werden auch darüber hinaus gehende Fernziele definiert.

Der Einfachheit und der Deutlichkeit halber haben wir im folgenden Text weitestgehend den Begriff „Frau“ direkt durch das Wort „Lesbe“ oder „lesbisch“ ersetzt.




hellerwahn am 24.Mai 12  |  Permalink
Wahlrecht??? 2 Stimmen
Die Idee, die Situation von Lesben im gesellschaftlichen Diskurs darzustellen und forderungen zu erheben ist per se erstmal nicht falsch, jedoch ist die Frage des Wege doch sehr hinterfragenswert. Wenn ich also fordere das Lesben zwei Stimmen bei einer Wahl bekommen sollen, dann fordere und forciere ich in der Umkehrung die Diskriminierung von Menschen mit Heterosexuellen Lebensentwürfen; insoweit kann die Idee der 2 Stimmen aus meiner Sicht eher als Überspitze Formulierung eines Anspruch auf gleiche Rechte sein, die es jedoch nur in der Auseinandersetzung mit vielen Anderen Menschen umzusetzen gilt. Will sagen, Gesellschaft kann nur einen Wandel erfahren, wenn Kommunikaiton stattfindet. Nicht zwangsläufig durch Änderung von Gesetzen - die Gleichheit vor dem Gesetz - siehe Grundgesetzt seit 1946? hat bisher ja ebenfalls nicht dazu geführt, dass Frauen per se die gleichen Rechte haben. Der Diskriminieren Ansatz setzt sich im Manifest kontinuierlich fort und wirkt in seiner Ausführung leider lächerlich; warum sollen Adoptionen ausschließlich Lesben vorbehalten bleiben, Lesben sind nicht per se die besseren Menschen, zumal sie wie auch hetereosexuell lebenden Frauen, eine Biografie haben, die nicht einfach umzukrempeln geht;
Es ist richtig dass Frauen weniger Unfälle mit dem KFZ verusachen, aber Lesben?
Auch fragt sich ob eine Frau oder lesbische Richterin, das richtige Verständnis auf bringt, wenn es darum geht einen Vergewaltigungsprozess zu führen; hier gilt ja gleichfalls, dass Frauen wie lesbische Frauen ja in einem Wertemilieu aufgewachsen sind, das ja bis heute nicht frei ist, von Vorurteilen, wenn es z.B. um sexualisierte Gewalt gegen Frauen geht.
Also - gerne eine Diskussion über die gesellschaftliche und rechtliche Situation von lesbischen Frauen im Besonderen, jedoch wünsche ich mir, dass sie unter Einbeziehung der Gegebenheiten geführt werden und der Blick auf Vermeidung der Forcierung neuer Ungerechtigkeiten/Diskriminierungen gerichtet wird.
Die Überspitzung ist generell sich eine gute Idee - jedoch bitte immer mit dem Blick darauf, was denn tatsächlich gesellschaftliche Lebensentwürfe sind - dazu gehören auch Frauen, die nicht lesbisch sind. Das ist auch kein Drama.
Gruß
HellerWahn
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